Not to forget! 25 Jahre seit der Nato-Aggression gegen Jugoslawien

pb. Vor einem Vierteljahrhundert haben die 19 reichsten Nationen das Schwellenland Jugoslawien während 78 Tagen ungerechtfertigt einem Bombenterror ausgesetzt. Etwa 3000 Zivilisten sowie 1139 Soldaten und Polizisten verloren im Krieg ihr Leben, 10 000 Menschen wurden verletzt. Die Nato-Aggressoren zerstörten systematisch zivile Infrastruktur und setzten Geschosse mit abgereichertem Uran ein – mit schwerwiegenden Folgen für die serbische Bevölkerung. Unter dem Slogan «Not to forget!» organisierte das Belgrad-Forum für eine Welt der Gleichheit am 22. und 23. März eine Konferenz zum Jahrestag des Nato-Angriffs. Gäste aus aller Welt konnten vom Präsidenten des Forums, Živadin Jovanović, begrüßt werden. Sie legten im Rahmen des Kongessthemas «Von der Aggression zur neuen gerechten Weltordnung» ihre Stellungnahmen und Solidaritätsbekundungen dar, meist auch mit Bezug zu ihrem Herkunftsland. Die Arbeit der beiden Kongresstage wurde in einer Resolution zusammengefasst. Im Anschluss an den Kongress erfolgten Kranzniederlegungen für die Opfer der Nato-Aggression an mehreren Orten der serbischen Metropole.

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Die Weltunion unterstützt Südafrikas Klage gegen den Staat Israel

Die Weltunion der Freidenker hat den Brief von Organisationen unterzeichnet, der die Nationen auffordert, die Klage Südafrikas gegen den Staat Israel vor dem Internationalen Gerichtshof zu unterstützen. Initialisiert wurde der Brief von einer neu gegründeten Koalition zur Beendigung des Völkermords in Palästina. Denn es ist zwingend erforderlich, dass mehr Staaten der historischen Führung Südafrikas folgen und fordern, dass Israel nach internationalem Recht zur Rechenschaft gezogen wird. Die Koalition ist entschlossen, unabhängig davon, wie der Weltgerichtshof über den Fall Südafrika entscheidet, den Völkermord in Palästina zu beenden, und wird weiterhin Maßnahmen ergreifen, um dies Wirklichkeit werden zu lassen. Der Brief ist inzwischen weltweit von mehr als 1500 internationalen Organisationen unterschrieben worden.

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Internationale Friedenskonferenz: »Wir sind keine Extremisten, es geht ums Überleben der Menschheit«

An der Internationalen Friedenskonferenz in Rom haben sich Friedensorganisationen aus der ganzen Welt beteiligt. Das Fazit: Die Menschheit ist akut von einem Dritten Weltkrieg bedroht. Aus diesem Grund ist ein neues, friedliches sowie gerechtes Konzept des Zusammenlebens erforderlich. Unter dem Motto »Den 3. Weltkrieg stoppen« gründeten die Teilnehmer der Internationalen Friedenskonferenz in Rom am letzten Oktoberwochenende eine internationale Allianz antiimperialistischer Friedensorganisationen und setzten ein Zeichen für Friedensengagement über ideologische Unterschiede hinweg.

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Die Kapitalisten des 21. Jahrhunderts

Die globale Expansion der neuen Kapitalisten im 21. Jahrhundert und Chinas freundliche internationale Zusammenarbeit

Unter diesem Titel ist in den ‚Marxistischen Blättern‘ 5/6-2023 eine Rezension zur chinesischen Ausgabe des Buches „Die Kapitalisten des 21. Jahrhunderts“ erschienen, Autor ist Dr. Werner Rügemer, Beirats- und Vorstandsmitglied des Deutschen Freidenker-Verbandes. Es handelt sich um einen gemeinverständlichen Abriss zum Aufstieg der neuen Finanzakteure. Wir dokumentieren diese Rezension in deutscher Sprache und anschließend im chinesischen Original. Zusammengestellt von Klaus Hartmann, Präsident der Weltunion der Freidenker.

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Weltunion tagte in Offenbach am Main

Am 17. Mai 2023 tagten Exekutivbüro und Internationaler Rat der Weltunion der Freidenker in Offen­bach am Main. Auf dem Programm stan­den neben organisatorischen Fragen letzte Vorbereitungen für die Konferenz am fol­genden Tag.

Den Gremien lag das Beitrittsgesuch der Freidenkergruppe Ungarn vor, die ihre Satzung vorgelegt hatte. Diese stimmt mit den Grundsätzen der Weltunion überein, worauf das Büro die Aufnahme empfahl, die dann einstimmig vom Internationalen Rat be­schlossen wurde.

Da die Mitgliederzahl des Exekutivbüros derzeit unterhalb der Satzungsnorm liegt, wählte der Internationale Rat einstimmig Fabienne Cartreaux vom DFV zum neuen Büro­mitglied.

Die Neuwahl des kompletten Büros wird im Zusammenhang mit dem Kongress 2024 erfolgen, der sich thematisch mit dem 25. Jahrestag der Nato-Aggression gegen Jugo­slawien beschäftigen wird.

50. Kongress der Weltunion in Frankfurt: Freies Denken und die neue multipolare Weltordnung

Zum 50. Kongress der Weltunion der Freidenker fanden sich am 18. Mai über hundert Personen im Saalbau Bornheim in Frankfurt ein, um dem Podium zum Thema «Freies Denken und die multipolare Weltordnung» zu folgen. Rednerinnen und Redner beleuchteten das Thema unter verschiedenen Aspekten. Dass mit der Veranstaltung ein Thema getroffen wurde, das unter den Nägeln brennt, zeigten die vielen Wortmeldungen aus dem Publikum.

Ernesto Schwarz

Die Sänger Ernesto Schwarz und …

Guy Dawson

… Guy Dawson (alle Fotos: K.-R. Landau)

Ebenso viel Aufmerksamkeit fanden die Kulturbeiträge, mit denen die Veranstaltung aufgelockert wurden: Ernesto Schwarz mit seinen mit Gitarre begleiteten Liedern gegen Krieg und Ausnahmezustand, Ekaterina Frank am Klavier mit russischer Klassik und Folklore, und Guy Dawson verbreitete eine kämpferische Stimmung mit seinen internationalen Friedens- und Freiheitsliedern.

Klaus Hartmann: „Zeitenwende“ zwischen Krieg und Frieden. Die vom deutschen Bundeskanzler Scholz ausgerufene «Zeitenwende» war Ausgangspunkt des Referats von Klaus Hartmann, Präsident der Weltunion der Freidenker. Sie markiere den Übergang der jahrzehntelangen Politik der Einkreisung und Umzingelung Russlands durch die NATO in den direkten Krieg. Angesichts der Ausgrenzung und Diffamierung aller, die nicht der NATO-Linie folgen, stelle sich den Freidenkern eine vordringliche Aufgabe: Aufklärung, Aufklärung, Aufklärung: „Gehen wir auf die Menschen zu!” → zum Referat von Klaus Hartmann

Vladimir Kršljanin: Von der NATO-Aggression 1999 gegen Jugoslawien zum Krieg gegen Russland. Wir müssen wir uns organisieren, kämpfen und die neue Welt begrüßen – eine gerechte, multipolare und multilaterale Welt, die auf dem Völkerrecht, Gleichheit, Zusammenarbeit, sozialer Gerechtigkeit und wahrer Demokratie beruht, als Schicksalsgemeinschaft der Menschheit. → zum Referat von Vladimir Kršljanin

Jean-Marie Jacoby: Der Welten Lage ändert sich. Die EU-Mitgliedsländer fahren mit antirussischen Sanktionen die Wirtschaft an die Wand. Es drohen Verlust der Wettbewerbsfähigkeit und Deindustrialisierung. Das lässt sich nur ändern mit ‚Ami go home and take your NATO with you‘ als Basis für Frieden und Völkerfreundschaft. → zum Bericht über das Referat von Jean-Marie Jacoby

Ekaterina Frank

Ekaterina Frank stimmte mit russischer Klassik wie Volksliedern ins Thema ein.

Dr. Corinna Oesch: 1848/2023 – zur historischen und gegenwärtigen Demokratiebewegung. Unterbelichtet bis heute bleibt die Rolle der Frau in der 48er-Revolution. Alle Abgeordneten in der Paulskirche waren Männer, für die interessierten Frauen musste die „Damengalerie“ erweitert werden. Auf den Straßen engagierten sich allerdings Frauen in großer Zahl kämpferisch für die Demokratie. → Bericht über das Referat von Dr. Corinna Oesch

Peter Berger: Neutralität und multipolare Weltordnung. Der Neutralitäts-Status wird derzeit sowohl in der Schweiz wie in Österreich kontrovers diskutiert. Wie glaubwürdig ist die Neutralität der beiden Länder vor dem Hintergrund ihrer Geschichte und ihrem Handeln in der gegenwärtigen Krise? Welche Perspektiven ergeben sich für neutrale Staaten aus dem Entstehen einer multipolaren Weltordnung? → zum Referat von Peter Berger

Sebastian Bahlo: Die gegenwärtigen Aufgaben der Freidenkerbewegung. Der Vorsitzende des Deutschen Freidenker-Verbandes stellte zum Abschluss der Konferenz fest, es bleibe beim historischen Ziel der Überwindung einer durch die Klassengesellschaft bedingten Selbstentfremdung des Menschen, dem untergeordnet seien Teilziele wie die Propagierung der Aufklärung, Religionskritik und Kampf gegen die gesellschaftliche Macht der Kirchen, ebenso der Kampf gegen ökonomische Ausbeutung und für politische Freiheit. → zum Referat von Sebastian Bahlo.

→ Programm der Veranstaltung

Aus den Medien:

WUF-Exekutivbüro tagte in Luxemburg

Das Exekutivbüro der Weltunion der Freidenker befasste sich an seiner Sitzung vom 26. November 2022 in Luxemburg vor allem mit der Planung des Kongresses 2023. Inhaltlich wird er sich mit Perspektiven des Übergangs zu einer neuen Weltordnung nach dem sich abzeichnenden Niedergang des Imperialismus befassen. Wie kann der Übergang gelingen, ohne durch den Hegemon in eine Apokalypse gerissen zu werden? Was ist davon zu halten, dass die hoch entwickelten Nationalstaaten Europas ihre Souveränität abgeben, während ihre früheren Kolonien und andere Schwellenländer der BRICS+ kraft neuer Partnerschaften ein steigendes Selbstbewusstsein entwickeln? Und wo stehen die Freidenker in dieser Umwälzung?

An der Sitzung wurde der langjährige Schatzmeister der WUF Klaus von Raussendorff verabschiedet. Zentralpräsident Klaus Hartmann würdigte seine zuverlässige Arbeit, die er seit 2008 für die Weltunion ausgeübt hat und sprach ihm den Dank dafür aus. Als neuer Trésorier wurde Peter Berger (CH) gewählt. Sodann war eine Ersatzwahl für den unter der Amtszeit zurückgetretenen Generalsekretär Jean-François Maréchal zu treffen. Neu wurde dieses Amt Jean-Marie Jacoby (LU) übertragen.

Migration – ihre Ursachen und Folgen

Die Belgrader Tageszeitung „Alo!“ befragte in ihrer Ausgabe vom 12. Oktober Klaus Hartmann, Präsident der Weltunion der Freidenker, unter anderem zum Hauptthema der WUF-Konferenz vom 14. September 2019 in Esch-sur-Alzette (L).
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WUF-Kongress im luxemburgischen Esch-sur-Alzette

Esch-sur-Alzette war am 13. und 14. September Ver­an­stal­tungs­ort des Kon­gresses 2019 der Welt­union der Frei­denker. Die zweit­grösste Stadt des Gross­herzog­tums, über Jahr­zehnte ein Mittel­punkt der Eisen­erz­gewin­nung, ist auch Zen­trum der Luxem­burger Arbei­ter­bewegung. Auf der harten Arbeit der Berg­leute (nebenan ein Wand­bild im Escher Stadt­zentrum) basierte während mehr als einem Jahr­hundert der Reich­tum der Stadt, die heute 35 000 Ein­wohner zählt. Esch war während der Besetzung durch die Nazi-Truppen von 1940 bis 1944 eines der Zentren des anti­faschis­tischen Wider­stands, wovon im Stadt­zentrum das Musée nationale de la résistance zeugt.

Die Gedankenfreiheit ist ein grundlegender Faktor der persönlichen Entwicklung

Gilles Poulet *

Es wäre langwierig und zweifellos mühsam, die Geschichte des Freidenkertums (»Libre Pensée«) hier durchzugehen, deshalb werde ich mich darauf beschränken, sie so genau wie möglich zu definieren, damit wir uns alle, wann immer ich sie erwähne, über ihre Bedeutung einig sind, die sie für mich hat.

Erstens die Internationale Erklärung der Weltunion der Freidenker auf ihrem Kongress 1904 in Rom:

»Sie verwirft im Namen der menschlichen Würde das dreifache Joch:

  • die missbräuchliche Gewalt der Autorität auf religiösem Gebiet,
  • des Privilegs auf politischem Gebiet
  • und des Kapitals auf wirtschaftlichem Gebiet.«

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