WUF-Kongress im luxemburgischen Esch-sur-Alzette

Esch-sur-Alzette war am 13. und 14. September Ver­an­stal­tungs­ort des Kon­gresses 2019 der Welt­union der Frei­denker. Die zweit­grösste Stadt des Gross­herzog­tums, über Jahr­zehnte ein Mittel­punkt der Eisen­erz­gewin­nung, ist auch Zen­trum der Luxem­burger Arbei­ter­bewegung. Auf der harten Arbeit der Berg­leute (nebenan ein Wand­bild im Escher Stadt­zentrum) basierte während mehr als einem Jahr­hundert der Reich­tum der Stadt, die heute 35 000 Ein­wohner zählt. Esch war während der Besetzung durch die Nazi-Truppen von 1940 bis 1944 eines der Zentren des anti­faschis­tischen Wider­stands, wovon im Stadt­zentrum das Musée nationale de la résistance zeugt.

Im Zentrum der beiden Tage stand ein Kolloquium zum Thema »Migration und Laizität«. Mit dem Thema befassten sich mehrere Rede­beiträge. Kritik an linker Flüchtlings­politik übte Rüdiger Pauls, Trier. Die einzig glaub­würdige Politik ist, auf die wirk­lichen Ur­sachen der Flücht­lings­krise hin­zuweisen: die imperia­lis­tische Poli­tik des Westens. Sie lasse die Be­völ­kerung doppelt zahlen, einmal mit der Unter­brin­gung der zur Flucht getriebenen Menschen und dann mit den immensen Kosten für die Kriege. Folge davon ist das Aus­bleiben not­wendiger Ver­bes­se­rungen bei den Schulen, der Infra­struktur, der Kul­tur usw. Dort fehlten die Mil­liarden, die für Kriege aus­gegeben werden. Am 2-%-Ziel bei den Rüstungs­ausgaben werde unbeirrt fest­gehalten, für genügend Krip­pen fehle dagegen das Geld. Diese Wider­sprüche gelte es offen in die Debatte zu tragen. Klaus Hartmann, Präsident des Deutschen Freidenker-Bundes, erinnerte daran, dass schon 2013 am WEF in Davos festgestellt wurde, dass Migration gut fürs Geschäft sei. Für die Weltbevölkerung ist jedoch nicht Migration, wie es einige weis­machen wollen, die Norm, sondern die Sess­haftigkeit. Die Grüsse der Luxemburger Freidenker überbrachte deren Präsident Edouard Kutten. Dabei wies er auf die Inkonsequenz der Politik hin, wenn selbst in offiziell laizistischen Staaten die Laizität dem Opportunismus geopfert wird.

An den beiden Tagen behandelten das Büro sowie der Internationale Rat ferner die laufenden Geschäfte der WUF.

Migration und Internationalismus (Rüdiger Rauls)

Gefahr für die Laizität kommt von den EU-Institutionen, nicht von den Migranten (Luxemburger Freidenker)

Interview in der Belgrader Zeitung »Alo!« mit Klaus Hartmann

Bericht in der »Zeitung vum lëtzebuerger Vollek«