Mannheim Mai 2013: Gegen die Instrumentalisierung des religiösen Fanatismus für imperialistische Kriege

Weltunion der Freidenker, 44. Kongress in Mannheim, 24. – 26. Mai 2013

Die Weltunion der Freidenker klagt die westlichen Militärmächte und die NATO an, immer mehr völkerrechtswidrige Kriege für ihre Wirtschafts- und Herrschaftsinteressen zu führen.

Länder, die sich ihren geostrategischen und Ausbeutungsinteressen nicht unterordnen, werden dämonisiert, mit falschen Anklagen diffamiert, und mit bewaffneten Banden destabilisiert.

Im Widerspruch zur UN-Charta wird mit Regime-Changes und der Zerschlagung von Staaten eine Neue Weltordnung mit wenigen oligarchischen Kommandeuren und einer großen Zahl von Vasallen und Tributpflichtigen geschaffen.

Neben dem Schüren ethnischer Spannungen wird zunehmend die ‚religiösen Karte‘ gespielt, um Menschen und Völker aufeinanderzuhetzen und sie Stellvertreterkriege für die imperialistischen Auftraggeber führen zu lassen.

Die westlichen Mächte führen gemäß ihrer Propaganda Kriege angeblich „für Menschenrechte“ oder die „Rechte der Frauen“. Angeblich kämpfen sie „gegen Terror“ oder eine „islamische Gefahr“. Sie entfachen in ihren Heimatländern islamophobe Kampagnen, um die Unterstützung der Bevölkerung für ihre neokolonialen Krieg zu gewinnen. Damit fördern sie den Rassismus und untergraben das Zusammenleben. Aber die gleichen kriegführenden Regierungen haben überhaupt keine Probleme damit, sich mit dem reaktionärsten islamistischen Regimes und Organisationen zu verbünden, wenn es gegen ihre ausersehenen Feinde geht.

Gegen die sowjetfreundliche Regierung in Afghanistan wurde von westlichen Geheimdiensten mit der Hilfe Saudi-Arabiens Al Qaida gegründet. Unter Verweis auf die Terrorakte vom 11. September 2001 liefert diese westliche Gründung den Vorwand einer Intervention in Afghanistan.

Die gleichen islamistischen Kämpfer wurden unter westlichem Kommando in Marsch gesetzt, um Jugoslawien zu destabilisieren, und in Bosnien und im Kosovo den Vorwand für eine NATO-Aggression zu liefern.

Danach leisteten die islamistischen Krieger gute Dienste, um das laizistische Libyen Muammar al Gaddafis zu zerstören. Nachdem ein Teil dieser Söldner in Mali weiterkämpft, dient dies wiederum zum Vorwand einer weiteren neokolonialen Intervention in Zentralafrika.

Aktuell wollen die Westmächte das laizistische System in Syrien zerschlagen, und bedienen sich dazu der wahabitisch-salafistischen Terrorkämpfer, die vor allem von Saudi-Arabien, den Golf-Monarchien und der Erdogan-Regierung in der Türkei finanziert und ausgerüstet werden.

Dass die Demokratie- und Menschenrechtsstandards bei diesen Verbündeten oft schlechter sind als in den angegriffenen Ländern, stört die westlichen Kriegsherrn ebensowenig wie das Bündnis mit den reaktionärsten und mittelalterlichen Kräften im Islam.

Die Freidenker, einig in der Verurteilung von Rassismus, religiösem Fanatismus und imperialistischem Krieg, klagen diese Doppelmoral des Westens, den Missbrauch der Religion und das Schüren religiöser Spannungen durch die Kriegstreiber an.

Wir fordern die sofortige Beendigung der Aggression gegen Syrien, das Ende der Kriegsdrohungen gegen den Iran, den sofortigen Abzug aller NATO-Truppen aus Afghanistan, das Ende von Landraub, Apartheid und Besatzung in Palästina!